Mit Nachholtechnik und Minmialprogramm der Ausnahmefalle entkommen
Das Trickreiche an der Ausnahmefalle ist, dass die erste, oft aus gutem und nachvollziehbarem Grund gemachte Ausnahme die Hemmschwelle für weitere Ausnahmen erheblich senkt. Wer während einer Diät einmal anlässlich einer Geburtstagsfeier zur Sahnetorte gegriffen hat, dem fällt es schon wesentlich leichter, ein paar Tage später der Einladung zum Grillabend zu folgen ... Nur zu gerne verführen Ausnahmen dazu, einen äußeren Umstand als Anlass dafür zu nehmen, eine neue Gewohnheit zu unterbrechen, bis sich die Ausnahmen häufen und wir womöglich ganz aufgeben. Jede Ausnahme unterbricht den Neuprogrammierungsprozess unseres Gehirns. Deswegen ist es gerade in der Anfangsphase so wichtig, auf die Gefahr der Ausnahmen zu achten und am Ball zu bleiben. Dabei können Sie vor allem zwei bewährte Mittel zu Ihrer Unterstützung heranziehen:
Die Nachholtechnik
Wenn Sie wirklich mal verhindert waren, Ihre neue Gewohnheit in die Tat umzusetzen, aber auch, wenn Ihr Schweinehund eine Ausnahme errungen hat, dann holen Sie das Versäumte einfach bei nächster Gelegenheit nach – am besten am nächsten Tag, spätestens aber innerhalb der nächsten Woche! Allerdings sollten Sie misstrauisch werden, wenn sich die Nachholtermine mehr und mehr häufen. Dann laufen Sie Gefahr, dass der psychologische Berg in Kürze so hoch wird, dass Ihr Schweinehund ein leichtes Spiel hat, Sie die ganze Angelegenheit als »viel zu mühsam« oder »nicht mehr zu schaffen« aufgeben zu lassen. Deshalb: Wenn Sie merken, dass sich zu viele Nachholtermine aufgestaut haben, empfiehlt es sich, »reinen Tisch zu machen« und von vorn anzufangen – und diesmal konsequenter zu sein.
Der Fünf- Minuten-Trick
Es kann natürlich wirklich immer wieder vorkommen, dass Sie aufgrund zwingender äußerer Umstände erkennen: Ihr normales Programm ist zeitlich nicht zu schaffen. Jetzt heißt es, trotzdem am Ball zu bleiben und nicht locker zu lassen. Auch wenn Sie sonst schon 25 Minuten täglich laufen: Gestehen Sie sich an einem solchen Tag wenigstens fünf Minuten zu, beispielsweise am Morgen den Jogginganzug anziehen und nur einmal um den Block laufen. Das mag Ihrer Fitness nicht gerade den entscheidenden Vorschub verleihen – und genau diesen Einwand wird auch Ihr Schweinehund bringen. Doch das spielt hier keine Rolle. Entscheidend ist, dass Sie es nicht zu einer kompletten Ausnahme kommen lassen. Sie dienen Ihrem Nervensystem und damit sich selber, wenn Sie Ihre Neuprogrammierung nicht durchbrechen. Selbst ein Minimalprogramm ist hier besser als gar nichts. Bleiben Sie dran – es lohnt sich!